Sigmund Freud/Max Eitington

Briefwechsel 1906-1939. Hrsg. von M. Schröter. Tübingen: edition diskord 2004, 2 Bde.

 

 

 

Der vorliegende Briefwechsel ist die letzte große Schüler-Korrespondenz Freuds, die bisher unveröffentlicht war.

Max Eitingon, der in Russland geborene, in Leipzig aufgewachsene, in Zürich ausgebildete Psychiater jüdischer Herkunft, der von 1910 bis 1933 in Berlin lebte und dann nach Palästina emigrierte, wird hier erstmals in seiner Bedeutung für die Geschichte der Psychoanalyse fassbar. Seine Leistung lag hauptsächlich in den Bereichen Ausbildung, Organisation und Publikationswesen. Da er einer reichen Pelzhändlerdynastie entstammte, konnte er die Psychoanalyse auch als Mäzen unterstützen.

Eitingon gründete 1920 das Berliner Psychoanalytische Institut, das weltweit zum Modell psychoanalytischer Lehrstätten wurde. Als Vorsitzender der Internationalen Unterrichtskommission wie als IPV-Präsident bemühte er sich ab 1925 um eine zentrale, einheitliche Regelung der Analytikerausbildung. Der betreffende Kampf, den er im Einvernehmen mit Freud gegen den Widerstand vor allem aus Amerika führte, wird in diesem Briefwechsel reich dokumentiert. Ein weiteres Hauptthema ist die Geschichte des Internationalen Psychoanalytischen Verlags, der für Freud als Garant wissenschaftlicher Unabhängigkeit besonders wichtig war.

Freud wollte die letzte Entscheidungsgewalt über das Schicksal seines Werks nie abgeben, auch wenn er es vorzog, im Hintergrund zu bleiben. Eitingon erwies sich für ihn als idealer Mitarbeiter – tatkräftig, diskret, diplomatisch klug und kaufmännisch versiert, aber auch selbstlos und treu und gerne bereit, als Freuds rechte Hand zu fungieren. Da er von Freud als Quasi-Familienmitglied angenommen wurde, enthält der vorliegende Briefwechsel besonders viele Mitteilungen über dessen Privatleben.

Die Briefe werden vollständig abgedruckt und umfassend erläutert. Ein Dokumentenanhang ergänzt die Ausgabe.

 (Beschreibung des Verlags. Nähere Informationen auf der Webseite von Luzifer-Amor)

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